Nicht das Island grundsätzliche Probleme mit der Energieversorgung hätte, nein die haben sogar genug davon um z.B. in Reykjavík die Bürgersteige damit zu beheizen und so im Winter eisfrei zu halten. Sobald man aber in die Landschaft außerhalb der Städte und Dörfer eintaucht gibt es nur noch endlose Weiten von Moos, Eis & Lava – keine Steckdose weit und breit. Was also tun? Abseits von Hotelzimmer und Steckdose kann die Energieversorgung der Geräte schon mal etwas schwieriger werden. Egal ob Handy, Smartphone, Kamera, GPS oder MP3-Player – alles verlangt irgendwie nach Strom.
Da mich die Reiselust dieses Jahr nach Island zieht und im Zelt in den seltensten Fällen eine Steckdose anzutreffen ist, habe ich mich nach einer Alternative umgesehen um Smartphone und GPS ohne dutzende von Ersatz-Akkus im Gepäck für eine gewisse Zeit laden und betreiben zu können. Die Vielfalt der Geräte am Markt ist mittlerweile relativ groß und von günstig bis teuer wird je nach Energiebedarf fast jeder Wunsch erfüllt, so dass mit größeren Geräten problemlos auch Tablets oder Notebooks mit Strom versorgt werden können.
Meine Ansprüche und Bedürfnisse waren in diesem Fall jedoch etwas spezieller. Das Gerät sollte halbwegs „outdoortauglich“ sein, also nicht beim ersten Tropfen Wasser oder gar Staub und Dreck direkt den Dienst verweigern. Zudem sollte es genug Reserven bieten um 3-4 Ladevorgänge vom Akku des Smartphone oder des GPS zu gewährleisten. Wer weiß wann die nächste Steckdose verfügbar ist… Zudem sollte das ganze möglichst wenig wiegen und wenig Platz im Rucksack einnehmen. Die zusätzliche Anbindung an ein Solarmodul wäre auch wünschenswert, um den Akku auch ohne Steckdose weiterhin, zumindest teilweise (je nach Wetterverhältnissen) aufladen zu können.
So kämpfte ich mich durch diverse Foren, Onlineshops und Herstellerseiten bis ich glaubte ein Gerät gefunden zu haben, welches meinen Ansprüchen genügte und nicht nur wie so manches günstige Gerät leider nur hübsch aussieht, im harten Einsatz oder nur etwas widrigen Sonnenscheinbedingungen kläglich versagt.
Das Ergebnis der Suche: Der Powermonkey eXtreme von Powertraveller.
Der Akku des Powermonkey Extreme ist staub- und wasserdicht und eignet sich besonders für den Einsatz bei Outdoor-Bedingungen. Mit 9.000 mAh Kapazität kann der Akku ein Smartphone 4-6x oder ein iPad bis zu zweimal aufladen. Das gleichzeitige Laden und Entladen ist möglich – der Ladezustand des Akkus wird stets auf dem Display angezeigt.
Das Solarpanel liefert maximal 5V/3.0 Watt, so dass kleinere Geräte auch direkt am Panel geladen werden können. Desweiteren hat der Powermonkey Extreme eine USB-Buchse, eine DC-Buchse und acht verschiedene Adapter für Mobiltelefone. Zusätzlich gibt es ein verlängerbares USB-Kabel, eine ausführliche Bedienungsanleitung, ein Netzteil mit vier Ländersteckern (USA, UK, AUS und Euro), eine Tasche und am Panel Klettband zum Fixieren, z.B. am Rucksack oder Zelt.
Technische Merkmale:
- USB-Ausgang: 5 V / max. 700 mA
- Universal-Ausgang: 5V / max. 2.1 A
- Akku-Kapazität: 9000 mAh / 33 Wh
- Akku-Eingang: 5 V / max. 2A, aufladbar via Computer-USB (Kabel inklusive), Solarmodul (MPPT integriert) oder internationales AC Steckernetzteil
- Solarmodul: 3 Wp (5 V / max. 600 mA)
- informatives, mehrfarbiges Display und leichte Handhabung (Touch Field)
- Solarmodul ist am Rucksack zu befestigen
- gummiertes, wasserdichtes Gehäuse (IP67)
- Schutzschaltung gegen Kurzschluss, Überladung, Unterspannung und Entladung
- inkl. Netzteil mit Aufsätzen für internationalen Gebrauch
- inkl. Hardcase-Schutzhülle
- Gewicht: 460 g (inkl. dem Solarmodul)
Jetzt aber zum eigentlichen Teil, dem PRAXIS-TEST:
Nach dem Auspacken habe ich den Akkuteil mit dem beiliegenden Netzteil einmal komplett aufgeladen und danach jeweils mein Smartphone damit aufgeladen. Es war mehr als 5x möglich mein Smartphone aufzuladen, wobei es jeweils nicht völlig leer, war bevor ich es angeschlossen habe. Für die erste Verwendung gar nicht schlecht wie ich finde. Per Steckdose ist der 9.000 mAh Akku auch recht zügig geladen.
Danach folgte der „Outdoor-Test“, sprich das laden des Akkus über das Solar-Panel.
Dies dauert auch bei sonnigen Wetter einen guten vollen Tag, bei wolkigem Himmel auch wesentlich länger. Laut Hersteller soll der Solarladevorgang bei Optimalbedingungen in ca. 15h vor sich gehen, vermutlich aber nur in der Sahara bei 100% wolkenlosem Himmel.
Aber auch ohne Panel finde ich das Teil recht gelungen, die Akkueinheit alleine und ein passendes Kabel in den Rucksack gesteckt und schon ist man autark von der Steckdose und kann nach Herzenslust den Smartphone-Akku leeren ohne Angst zu haben diesen nicht schnell wieder aufladen zu können, egal ob auf der Tageswanderung, der langen Mountainbiketour oder dem verlängerten Wochenende im Zelt.
Das ganze Set macht einen soliden Eindruck und scheint wirklich outdoortauglich zu sein und zumindest vom ersten Eindruck sollte man lange Freude daran habe.
Nach meiner Rückkehr aus Island werde ich dieses Review erweitern und von der Tauglichkeit im echten Outdoor-Einsatz berichten, wenn der Powermonkey meine GPS-Akkus und das Smartphone hoffentlich erfolgreich mit Strom versorgt hat.
Den Powermonkey eXtreme gibt es z.B. bei amazon.de zum Preis von ca. 120 Euro, je nach Farbe. Es stehen diverse Farben wie rot, blau, grau oder schwarz zur Wahl.
Ooh, wie ich dich um deine Reise beneide! Bin schon sehr gespannt, was es dann bei dir zu lesen und zu sehen gibt.